Status Quo
- Desinformation ist eine wachsende Bedrohung für die Integrität des Informationsökosystems. Die immer mächtiger werdenden Instrumente zur Bearbeitung und Kreation von Inhalten und die Geschwindigkeit von Entwicklung und Verfügbarkeit von Systemen der generativen KI haben weitreichende Auswirkungen auf unser Verhältnis zu Information und Wahrheit im Netz.
- Digitale Inhalte werden im demokratiepolitischen und elektoralen Diskurs immer wichtiger und somit ist die technische Integrität von Inhalten eine demokratiepolitische Herausforderung. Umso essenzieller ist ihre Authentizität, um Wahlbeeinflussung zu vermeiden, die Funktionalität der politischen Institutionen und das Vertrauen in sie zu erhalten und den Einfluss von malicious actors zu limitieren.
- Provenance ermöglicht die digitale „Signatur“ von Inhalten durch die standardisierte Attribution von Metadaten, von Bearbeitungen und somit eine Garantie der technischen Integrität eines Inhaltes.
- Auch die KI-Verordnung (AI Act) fordert eine Prüfungsstelle zur Authentizität (bzw. Herkunft oder Provenance) von Inhalten, bzw. der Standardisierung von digitalen Signaturen für diese. Die österreichische Umsetzung der Verpflichtung aus dem AI Act ist eine Chance, einen breiten Konsensus von Medien- und Digitalbranche zu schaffen und Best Practices aus dem Ausland wie der C2PA zu übernehmen.
- Ein offener technischer Standard in einem Schulterschluss von Digitalunternehmen und u.a. BBC existiert seit Jänner 2022 von der Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA) und beschreibt, wie Provenance-Daten kryptografisch an einen Inhalt gebunden und entlang der Wertschöpfungskette bis zum Endkonsumenten transportiert werden können.
Vision
- Orchestrierung eines Schulterschlusses von Digitalbranche, Medienbranche, Verwaltung und Politik in einer Österreich-Allianz für Definition und Durchsetzung von Standards für Inhalte-Signaturen
Maßnahmen
- Initiierung einer Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung von Standards der Datensignierung durch das Finanzministerium (Staatssekretariat für Digitalisierung) in Koordination mit Innenministerium, Medienministerium und Vertreter:innen aus Medienbranche und Digitalbranche
- Gemeinsame Kommunikationskampagne der genannten Stakeholder zur Schaffung von Vertrauen in digitale Inhalte
Diese Maßnahmen bewirken
- Proaktives Auftreten und Engagement Österreichs gegen Fake News und Wahlmanipulation
- Schaffung Vertrauen der Bevölkerung in die Echtheit von digitalen Inhalten
- Der Erfolg einer Authentizitätsstelle hängt maßgeblich von der Nutzung der von ihr etablierten Standards und der Einbindung ihrer Signaturen ab – dafür ist es unerlässlich, dass die Digitalbranche in die Umsetzung dieser Stelle eingebunden wird und frühzeitig weltweite technische Expertise liefern kann.