Status Quo
- 2023 wiesen kleine und mittlere Unternehmen nur deutlich seltener ein grundlegendes Niveau an Digitalisierung auf. Bei kleinen Unternehmen liegt dies zurzeit bei 55 %, bei mittelgroßen Unternehmen bei 79 %. Somit ist das EU-Ziel von 90% grundlegender Digitalisierung in kleinen und mittleren Betrieben nach wie vor in weiter Ferne. [1]
- Über alle Branchen hinweg betrachtet, verzichtet mehr als die Hälfte der Unternehmen auf den Einsatz fortschrittlicher Technologien. Während bei den großen Unternehmen 84,8 % der Unternehmen mindestens entweder fortschrittliche Cloud Services, Data-Analystics oder AI nutzen, liegt diese Zahl bei mittleren Unternehmen nur bei 63,7 % und bei kleinen Unternehmen nur bei 43 %. [2]
- Studien belegen, dass die Covid-Krise die digitale Kluft zwischen KMUs und Industrieunternehmen vergrößert hat. Nach dem Digitalisierungsindex der Hutchison-Drei ist Österreich seit 2019 von 34 auf nur 35 von 100 Punkten im Jahr 2023 gestiegen.
- Das Digitalisierungsniveau ist stark branchenabhängig. Unternehmen im Dienstleistungsbereich (64 %) erreichen eher ein grundlegendes Niveau an Digitalisierung als jene im produzierenden Bereich (49 %). [3]
- Für KMU sind rechtliche Anforderungen, fehlendes Know-How, eine mangelhafte Internetverbindung und veraltete IT-Infrastruktur die größten Herausforderungen für die digitale Transformation.
- Spezielle Einrichtungen und Programme (KMU.DIGITAL, fit4internet, Austria Wirtschaftsservice usw.) bieten den KMU bereits erste Unterstützungsmaßnahmen wie Wissensvermittlung, Beratung und Förderungen für die digitale Transformation.
Vision
- Durchführung einer Digitalisierungsoffensive für KMUs mittels Beratungsdienstleistungen durch Digitallotsen direkt bei den Unternehmen vor Ort, mittels Durchführung von Ausbildungschecks für Angestellte und durch die Einführung einer zweckgebundenen Fördermittelvergabe
Maßnahmen
- Informationskampagne:
- Im Rahmen von KMU.Digital fordern wir die Einführung von Digitallotsen: Diese identifizieren proaktiv nicht ausreichend digitalisierte Unternehmen und erheben neben dem Potenzial des Unternehmens auch das digitale Allgemeinwissen der Angestellten.
- Verpflichtende Evaluierung des KMU.Digital-Programms und dessen Erfolg bei den teilnehmenden Unternehmen
- Aufstockung des Budgets für KMU.Digital auf 50 Mio. EUR
- Ausbildungsoffensive auf Basis der innerhalb der EU einheitlich entwickelten Zertifizierungen und Standards (Dig-Cert, DigComp etc.):
- Aufnahme von verpflichtenden Ausbildungskriterien bzw. Zertifikaten von mindestens einem Angestellten je Unternehmen (Digital-Skills-Komponenten) in alle Förderprogramm-ausschreibungen – damit schafft man zusätzlich Anreize zum Kompetenzerwerb der Mitarbeiter:innnen bei Unternehmen
- Ausweitung des Pflichtfachs „Digitale Kompetenzen“ auf Lehrlingsausbildungen
Diese Maßnahmen bewirken
- Schaffung zukunftsfitter Arbeitsplätze
- Stärkung der digitalen Kompetenz bei Arbeitskräften und Unternehmen
- Zukunftsorientierte Digitalisierung von Unternehmen
- Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich